Vorab die Info: es gibt Babys, die hassen am Anfang den Kinderwagen und schreien alles zusammen, sobald sie dort drin liegen. Wenn dein Baby das so macht (irgendwann legt sich das), hast du keine andere Möglichkeit als dein Baby in der Trage zu tragen. Aber zum Glück (toi toi toi) machen das die wenigstens Babys. Dann gilt hier folgender Text :)
Das häufige Druckgefühl nach unten beim Tragen deines Babys in einer Trage kann verschiedene Ursachen haben, die meist mit dem Beckenboden und der Rumpfmuskulatur zusammenhängen:
1. Beckenbodenbelastung
Während der Schwangerschaft und Geburt wird der Beckenboden stark gedehnt. Wenn er noch nicht vollständig regeneriert ist, kann das zusätzliche Gewicht des Babys Druck nach unten verursachen. Besonders wenn:
Die Rückbildung noch nicht abgeschlossen ist.
Du bereits eine Beckenbodenschwäche oder eine leichte Senkung der Organe hast.
Du beim Tragen lange stehst oder viel gehst.
Du nahezu den ganzen Tag trägst.
2. Erhöhter Bauchdruck
Eine instabile Rumpfmuskulatur (z. B. durch eine noch bestehende Rektusdiastase) kann dazu führen, dass der Druck beim Tragen nicht gleichmäßig verteilt wird und auf den Beckenboden wirkt. Falls du tragen willst, lass dich bitte professionell (!!) beraten und teste verschiedene Tragen aus.
3. Haltung & Trageweise
Eine ungünstige Haltung oder eine nicht optimal eingestellte Babytrage kann das Druckgefühl verstärken:
Zu starke Hohlkreuzhaltung oder eine nach vorne gekippte Hüfte belastet den Beckenboden.
Eine zu tief sitzende oder schlecht stützende Trage kann mehr Gewicht nach unten verlagern.
Wir raten absolut von Kangatraining und jeglichem Sport mit der Babytrage ab. Wir haben schon so oft gesehen, dass die Kinder nicht richtig in der Trage sitzen oder einfach viel zu groß dafür sind. Oft ist der Kopf auch nicht so gestützt wie es sein sollte. Und warum musst du dein Baby bei deinem Sport noch tragen? Nutze die Zeit für DICH. Es ist DEIN Sport. Keine Mutter hat je gesagt: Also Zeit nur für mich habe ich richtig, richtig viel mit Baby ;) Übrigens kannst du deine Bauchmuskulatur mit Babytrage überhaupt nicht trainieren - daher empfehlen wir für unsere Outdoorkurse auch immer den Kinderwagen mitzunehmen statt der Trage.
4. Überlastung durch zu frühes Tragen
Wenn du erst kurze Zeit nach der Geburt mit dem Tragen beginnst (besonders in den ersten 6–12 Wochen), kann dein Körper noch nicht ausreichend stabilisiert sein.
Was hilft?
✔ Beckenboden- & Rumpfmuskulatur stärken (z. B. gezielte Rückbildungsübungen)
✔ Trage überprüfen & anpassen (Haltung optimieren, Trage höher binden)
✔ Pausen machen & Belastung reduzieren (z.B. abends eine entlastende Position nutzen mit hoch gelagertem Becken)
✔ Beim Tragen bewusst anspannen (leichte Aktivierung der Beckenboden- und Bauchmuskulatur, aber nicht dauerhaft)
✔ Falls nötig: Physiotherapeutin oder Beckenbodenspezialistin konsultieren
Wenn das Druckgefühl stark ist oder sich nicht bessert, kann eine ärztliche Abklärung sinnvoll sein, um eine Beckenbodensenkung oder andere postpartale Beschwerden auszuschließen.
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